Geschichte und Wesen des Judo |
Der Begriff Judo enthält die beiden Wörter Ju, d.h. weich, sanft, nachgiebig und Do, d. h. der Weg. Der Sinn bedeutet also „Siegen durch Nachgeben“. In Tokyo gründete Professor Jigoro Kano im Alter von 22 Jahren 1882 die Mutterschule des Judo, den Kodokan (Ort zum Studium des Weges), wo er seither unterrichtete. Jigoro Kano Shihan entwickelte aus dem klassischen Jiu-Jitsu (Waffenlose Selbstverteidigung), das im mittelalterlichen Japan nur in Ryus (Geheimschulen) vermittelt wurde, eine moderne Wettkampfsportart ohne Verletzungsgefahren. Erst 1932 fand in Deutschland die erste internationale Judo-Sommerschule in Frankfurt a. M. statt, auf der die europäische Judo-Union und der deutsche Judo-Ring unter Alfred Rhode gegründet wurde. Von da an entwickelte sich das moderne Wettkampfjudo als führende asiatische Kampfsportart in Deutschland. Judo ist ein Partnersport und vermittelt dadurch eine positive Einstellungen zu Anderen, es macht auch bereits für Kinder die Bedeutung von gegenseitigem Respekt und Harmonie zwischen den Übungspartnern deutlich. Dies wird durch die beiden von Jigoro Kano aufgestellten Leitlehrsätze „Seiryoku Zenyo“ (Maximale Wirkung bei minimalem Kraftaufwand) und „Jita Kyoei“ (Gegenseitige Hilfsbereitschaft zum Wohlbefinden für Alle) ausgedrückt, die bis heute ihre Gültigkeit haben. Da beim Judotraining der ganze Körper gefordert wird und auch eine gute allgemeine Beweglichkeit und Kondition trainiert wird, ist Judo auch bereits an einigen Schulen als Schulsport etabliert. Hier wirkt der Abbau von Aggressionen durch den Wettkampf und die Partnerspiele sehr positiv. Außerdem lernen die Judoschüler alle gut zu fallen. Dadurch können sie sich aus verschiedenen Situationen abfangen und abrollen, was auch für Erwachsene beim Roller- und Radfahren, Inlinern oder Skifahren, etc. sehr von Vorteil sein kann. Judo - ein Sport
Warum tragen die Judo-Kämpfer diesen weissen Kittel mit den bunten Gürteln. In keiner Sportart wird die Kleidung der Sportler so stark beansprucht wie gerade beim Judo. Fast alle Techniken sind nur möglich, wenn man den Judogi ( so heisst dieser Kittel ) dabei anfasst. Du kannst dir sicher vorstellen , wie schnell dein Trainingsanzug kaputt gehen würde , wenn man an ihm mit aller Kraft zieht und zerrt .Weil Judogi dies jahrelang aushalten müssen, sind sie aus einem festen Baumwollgewebe hergestellt ,das ausserdem noch sehr saugfähig ist .Da man unter dem Judogi, ausser einer Turnhose nichts trägt, ( Mädchen tragen einen einteiligen Turndress ) muss der Schweiss vom Anzug aufgenommen werden können. Hose und Jacke sind so weit geschnitten, dass man sich locker und frei bewegen kann. Die Jacke wird von einem Gürtel zusammengehalten. Die Farbe des Gürtels sagt aus, wieviel Techniken ein Judoka zeigen kann. Nicht immer sagt die Gürtelfarbe etwas über das kämpferische Können des Judoka aus. Das kämpferische Können überprüft der Judoka auf Wettkämpfen, während er bei Gürtelprüfung nur die Anzahl der gelernten Techniken zu demonstrieren braucht. |